Montag, 29. Juli 2013

Media Monday #109


Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. Zuletzt gekauft habe ich mir 3 Laugenbrötchen für 1,20 Euro.

2. Von allen Superheldenkräften ist übermenschliche Stärke die langweiligste, weil ich diese Kraftmeierei doof finde.

3. Der Text von "Free Electric Band" von Albert Hammond hat mich tief beeindruckt, weil ich früher nie darauf geachtet habe und dachte, es sei ein reiner Gute-Laune-Song. Aber eigentlich geht es nur darum, das zu tun, was einen erfüllt. 



4. Seahaven (aus der "Truman Show") würde ich schon gerne mal besuchen, weil man sich schon immer daran erinnern sollte, weswegen man seine Grenzen verlassen wollte.

5. Meine Empfehlung für die diesjährige Urlaubslektüre ist "1984", weil es ein sehr gutes Buch ist und zur derzeitigen Nachrichtenlage passt.

6. Für Clint Eastwood würde ich selbst bei schönstem Wetter ins Kino eilen, weil der Mann einfach zuverlässig  ist und regelmäßig gute Filme dreht.

7. Mein zuletzt gesehener Film war "The Minus Man" und der war irgendwie langweilig, weil ich nebenbei den Media Monday gemacht habe und den Streifen nur am Rande mitgekriegt habe. Aber wenn ich mich nicht irre, ist dieser Typ von Serienkiller dann doch ziemlich realitätsfern.

Freitag, 28. Juni 2013

Ein Fest für Naturfreunde: Der Tag der offenen Gartentür

Von Blut-Blumen und Wasserschildkröten:
Der Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 30. Juni

Am Sonntag, 30. Juni, laden Naturfreunde wieder zum „Tag der offenen Gartentür“ ein (Fotos:  Stefan Bohlander). Hierbei haben Interessierte zwischen 10 und 18 Uhr die Möglichkeit, sich von Gleichgesinnten inspirieren zu lassen oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Bei der Aktion im Saarland und in Rheinland-Pfalz machen auch drei Familien aus Dudweiler mit.

Einen Garten könne man nicht kopieren, sagt Klaus Kirch. Gemeinsam mit seiner Frau Magda lädt er Naturliebhaber am Sonntag in die Straße Auf der Scheib 14 in Dudweiler ein. Die beiden nehmen nun zum zweiten Mal am Tag der offenen Gartentür teil. Zwischen 10 und 18 Uhr erwartet das Ehepaar wieder etwa 200 Besucher – wenn das Wetter mitspielt. „Die Leute nehmen sich nichts vor und gehen auf Tour“, erinnert sich Klaus Kirch an das vergangene Jahr. Wobei diese Tour anlässlich der offenen Gartentore bis zum Hunsrück und nach Mainz reicht. Veranstalter sind der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz und die teilnehmenden Kreisverbände. Damit soll das Thema „Gartenkultur“ einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht und zum Gedankenaustausch angeregt werden. Das ist auch im ganz im Sinne der Kirchs. Die Gärten sollen nicht miteinander verglichen, sondern die Gesamtkonzeption betrachtet werden.

Der 66-jährige Klaus und seine 65-jährige Frau Magda Kirch selbst hegen und pflegen einen arbeitsfreundlichen Ziergarten zum Ausruhen und Meditieren. Ein kleiner Teich beherbergt Fische und zwei Wasserschildkröten, von denen eine auch gerne mal aus dem Teich ausbüxt und „sich dann im restlichen Garten herumtreibt“, wie Magda Kirch lachend berichtet. Eine schöne Sache in dem offenen und hellen Garten sind auch die Kräuerspirale und der Nutzgarten mit vier Hochbeeten. Dort finden die Kirchs eine gesunde Ergänzung zum täglichen Essen. Wenn die beiden Pensionäre sich nicht um den Garten kümmern, legen sie im Freien gerne die Füße hoch, trinken ein gutes Glas Wein und genießen ihren Garten, der auch rollstuhlgerecht ist.

Seit knapp 34 Jahren kümmern sich Karl-Heinz und Sigrid Honczek um ihren Garten in der Pfählerstraße 6. „Früher war hier lediglich Nutzland“, erinnert sich der 71-Jährige. Auf der etwa 2000 Quadratmeter großen Fläche verbringt das Ehepaar mittlerweile bis zu sechs Stunden täglich mit Gartenarbeit. Es handelt sich dabei um einen naturnahen Hausgarten mit diversen Buchsbäumen, Stauden, Bambus, Gräsern und vielen Kübelpflanzen. Innenhof und Wege sind mit alten Pflastersteinen bestückt und die Trockenmauer bepflanzt. Zwei wunderschöne Teiche, ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem und mehrere Sitzgelegenheiten ergänzen den Garten. Um die Grünfläche noch mehr aufzuwerten, haben die Honczeks auch schon mal massive Schweinetröge aus dem Ostertal besorgt und ebenfalls bepflanzt.

Das Ehepaar reiste früher auch gerne in die Ferne und ließ sich von Botanischen Anlagen in Asien, Amerika oder auf Kuba inspirieren. Mitgebracht hat man zum Beispiel eine Südafrikanische Blutblume oder einen Schwarzen Bambus aus Bali. Künstlerisch begabt ist Karl-Heinz Honczek ebenfalls. Aus Sandsteinmörtel hat er verschiedene Figuren gefertigt, die den Garten verzieren. „Die Namen durfte der Enkel vergeben“, erzählt seine 63-jährige Frau. So viel Einsatz wurde bereits ausgezeichnet. Das Anwesen hat die „Grüne Hausnummer“ der Stadt Saarbrücken für umweltgerechtes Bauen erhalten. Auch Landes- und Kreissieger bei verschiedenen Wettbewerben wurden die Honczeks mit ihrem Garten bereits. Sie nehmen zum dritten Mal am Tag der offenen Gartentür teil.

Schmal, aber lang ist der parkähnliche Garten der Familie Straßburger im Alten Stadtweg 68. Das ebenfalls etwa 2000 Quadratmeter große Areal besticht mit thematisch aufgeteilten „Gartenzimmern“. So können sich die Besucher unter anderem auf einen Klostergarten mit Wegekreuz freuen oder auf Natursteinen „Petite Provence“ beschreiten. Auch ein Staudengarten mit Funkien ist vorhanden, „mit sehr vielen Funkien“, wie Alexandra Straßburger lachend erzählt. Funkien sind das Steckenpferd der 43-Jährigen. Als die Straßburgers 1992 hierhergezogen waren, herrschten Wildwuchs und Gestrüpp. „Meine Frau ist die Kreativkraft und ich habe handwerkliches Geschick“, so ihr 47 Jahre alter Mann Mike. Gemeinsam baute man dann zum Beispiel eine Almhütte mit einer Grundfläche von 4*5 Metern auf das Anwesen. Dieses fungiert nicht nur als optisches Highlight der Anlage, sondern fast schon als zweiter Hausstand, komplett mit Kühlschrank und Mobiliar. Darunter wohnt gar eine Igelfamilie.

Zum Tag der offenen Gartentür haben die Straßburgers noch zwei Künstler eingeladen. Richard Willié, Mitglied im Malclub-Saar, zeigt einige seiner Werke. Ein weiterer Künstler präsentiert eine inspirierende Art der Gartendeko. Er trimmt Metallteile auf alt und rostig, so hat er bereits eine kleine „Ruine“ im Garten der Straßburgers verziert. Wen auch immer Naturfreunde aus Dudweiler und Umgebung am Tag der offenen Gartentür besuchen, eventuell wird es ihnen gehen wie Familie Straßburger: „Zuerst hatte ich einen Garten, dann hatte der Garten mich“.

Auf einen Blick: In Dudweiler nehmen drei Familien am Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 30. Juni, 10 bis 18 Uhr, teil. Familie Honczek: Pfählerstraße 6, naturnaher Hausgarten. Familie Kirch: Auf der Scheib 14, arbeitsfreundlicher Ziergarten zum Ausruhen und Meditieren, rollstuhlgerecht. Familie Straßburger: Alter Stadtweg 68, schmaler 2000 Quadratmeter großer, parkähnlicher Garten.

In der Bildergalerie gibt es noch weitere Eindrücke (zum Vergrößern einfach klicken):




 











 


Montag, 17. Juni 2013

Media Monday #103



Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. Es ist schade, dass man von SchauspielerIn Edward Norton schon länger nichts mehr gehört hat, denn insbesondere den Film "Fight Club" mit ihm/ihr fand ich genial. Überhaupt hatte er doch zu diesem Zeitpunkt einen unglaublichen guten Lauf. Und jetzt dreht er Käse wie "Stone". Warum?

2. SchauspielerInnen, die sich nebenbei noch einer anderen Leidenschaft könnend  widmen, finde ich bewundernswert.

3. Wenn in einer Serie Troy McClure in einer seiner/ihrer vielen Gastrollen auftritt, freue ich mich immer sehr, weil Troy schon so viel erlebt hat.

4. "Stoker" habe ich zwar im Kino verpasst, möchte ich mir aber baldmöglichst noch ansehen, weil Chan-wook Park einfach tolle, visuell berauschende Filme dreht.

5. Von den Serien der letzten vier bis fünf Jahre ärgert es mich am meisten, dass "Boston Legal" abgesetzt worden ist, denn den Ausführungen der genialisch gezeichneten Figuren habe ich immer gerne zugehört.

6. Bücher, die den Holocaust leugnen, schrecken mich ja schon grundsätzlich ab.

7. Meine zuletzt gesehener Film war "Merida" und der war etwas enttäuschend , weil mittendrin eigentlich so kaum was passiert. Hat Pixar den "Magic Touch" verloren?

Montag, 10. Juni 2013

Media Monday #102



Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. SchauspielerIn Angelina Jolie überzeugt mich ja sonst meistens, aber seine/ihre Rolle in "Salt" war wirklich mies, denn da war echt nicht viel zu schauspielern und der Film auch reichlich öde.

2. "Angst" ist eine typische One-Man-Show, denn man erinnert sich eigentlich außer an den Psychopathen an niemand sonst, der noch mitspielt.

3. Ich verstehe wirklich nicht, warum Quentin Tarantino in den Himmel gelobt wird, denn alle seine Filme könnte man locker mal um zehn, fünfzehn Minuten kürzen. Und "Death Proof" hätte man gleich ganz bleiben lassen können. 

4. Die überzeugendste/schönste Serien-Romanze hatten Marge und Homer Simpson.

5. Eine schöne Diskussion mit Freunden über einen gerade gesehenen Film lässt tief in die Psyche der Figur blicken.

6. Das Nachfragen von Markus Lanz an Gerard Butler, ob er sich nicht doch ein paar Eiswürfel in die Hose stecken möchte, war so penetrant, dass man wirklich nur mit dem Kopf schütteln kann.

7. Meine zuletzt gelesene Kritik war zu "Wetten Dass...?" auf gmx.de (beim Ausloggen...) und die war nicht vollständig, weil nicht angegeben war, dass die Wetten an sich zwar sehr körperbetont, aber doch sehr gut waren. 

Freitag, 7. Juni 2013

Play Misty for me: Glückwunsch, Mr. Eastwood, Teil 2

Zum Geburtstag von Clint Eastwood, Teil 2: Vom größten Boxoffice-Star zum Kritiker-Liebling

Vom Nebendarsteller zur Action-Ikone, vom größten Boxoffice-Star zum Kritiker-Liebling, vom Oscar-Prämierten Allround-Filmemacher zum... Tja, in welche Richtung wird sich die Karriere von Clint Eastwood (Foto: Dr. Blofeld/Wikipedia) als nächstes entwickeln? Grob kann man diesen, in der Filmgeschichte, einzigartigen Weg in drei Abschnitte einteilen. Grund genug, diesen Blog-Eintrag in drei Teile zu splitten. Wenige Tage nach Eastwoods Geburtstag am 31. Mai, schauen wir uns den Werdegang vom Kassenmagnet zu den ruhigen 80er Jahren an. 

Noch bevor Clint Eastwood (Foto: wikipedia/NASA) 1971 mit "Dirty Harry" den
zweiten Meilenstein seiner Karriere nach "Für eine Handvoll Dollar" - hingelegt hatte, hatte er im gleichen Jahr schon damit begonnen, sein zweites Standbein aufzubauen. Während er mit "Dirty Harry"-Regisseur Don Siegel das bizarre Drama "Betrogen" realisierte, führte Eastwood gleichzeitig Regie bei einer zum Hauptfilm gehörenden Kurz-Doku. Ebenfalls 1971 folgte dann sein erster Spielfilm: "Play Misty for me", reißerisch eingedeutscht zu "Sadistico". Bei dem feinen Psycho-Thriller bekam er vom produzierenden Studio Universal Studio völlige Freiheit. Dies sollte sich auszahlen, denn "Sadistico" war ein erster Achtungserfolg für den damals 41-jährigen Regie-Debütanten. Hier zeigte sich eine weitere Eigenart Eastwoods, mit der er als Regisseur einen guten Ruf erlangen sollte. Dank einer guten Organisation schaffte er es, Zeitrahmen und Budget der Produktion nicht nur einzuhalten, sondern sogar zu unterbieten. Sein zweites Standbein als Regie führender Schauspieler kann auch als Blaupause für nachfolgende Stars gesehen werden. Vorher waren es eher Veteranen wie Laurence Olivier oder Orson Welles, die neben ihrer Darstellerkunst anspruchsvolle Dramen inszenierten. Eastwood war einer der ersten Schauspieler, der es verstand, Kunst und Kommerz ansehnlich zu verpacken. Stars wie George Clooney oder Mel Gibson sollten folgen.

Schauspielerisch lief es in den 70ern wie geschnitten Brot für den Superstar. Seinen Status als Western-Ikone konnte er mit Erfolgen wie dem brutalen "Ein Fremder ohne Namen" oder dem epischen "Der Texaner" untermauern. Als Action-Darsteller stand er unter anderem in "Der Mann, der niemals aufgibt" oder den "Dirty Harry"-Fortsetzungen "Calahan" und "Der Unerbittliche" vor der Kamera. Gleichzeitig versuchte er sich an neuen Wegen. So lieferte er 1973 mit der dramatischen Romanze "Breezy - Begegnung am Vormittag" seine erste Regiearbeit ab, in der er nicht die Hauptrolle spielte. Tatsächlich ist er lediglich in einem Miniauftritt zu sehen. Ein Jahr später stand er mit einem blutjungen Jeff Bridges für den Gangster-Thriller "Die letzten beißen die Hunde" von Michael Cimino vor der Kamera. Die 70er ließ er mit zwei weiteren außergewöhnlichen Erfolgen enden.

Zwar hatte Eastwood in seinen früheren Filmen immer mal Humor gezeigt, so in "Ein Fressen für die Geier" oder "Stoßtrupp Gold". Doch eine reinrassige Komödie fehlte seinem Œuvre noch. Da passte ein skurril klingendes Projekt sehr gut in den Eastwood'schen Film-Kosmos. In "Der Mann  aus San Fernando" verkörperte er 1978 einen Trucker, der sich mit Faustkämpfen über Wasser hält. An seiner Seite agierte der Orang-Utan Clyde, den er bei einer Wette gewonnen hatte. Obwohl seine Berater ihm von dem Projekt abrieten, verdingte er sich - und legte den bis dahin größten finanziellen Erfolg seiner Karriere hin. Ein Jahr später folgte der grimmige Gefängnis-Thriller "Die Flucht von Alcatraz". Dies sollte seine letzte Zusammenarbeit mit Regisseur Don Siegel sein.


In den 80er Jahren legte Eastwood den Grundstein für seine spätere Anerkennung als Künstler. Außerdem zeigt sich hier sein Faible, abwechselnd einen Mainstream- und einen persönlicheren Film zu realisieren. So drehte er 1980 "Bronco Billy", eine märchenhafte Komödie um einen alternden Leiter einer erfolglosen Wildwest-Show. 1982 legte er "Honkytonk Man" nach und offenbarte erneut seine Leidenschaft für Musik. Als von Tuberkulose gezeichneter Country-Sänger zeigte er eine der besten Leistungen seiner Karriere.

Die nächsten Jahre zeigte er sich vor allem wieder in der Rolle als Action-Held, so in dem Spionage-Spektakel "Firefox", in der Buddy-Komödie "City Heat - Der Bulle und der Schnüffler" an der Seite seines Freundes Burt Reynolds oder als harter Ausbilder im Kriegsfilm "Heartbreak Ridge". Auch schlüpfte er noch zweimal in seine Paraderolle als Dirty Harry. "Dirty Harry kommt zurück" gilt als der düsterste und finanziell erfolgreichste der Serie. "Das Todesspiel" war weniger erfolgreich, hat aber mit Jim Carrey und Liam Neeson zwei inzwischen profilierte Schauspieler in frühen Rollen. Außerdem tritt die Rockband Guns'n'Roses mit "Welcome to the Jungle" auf. Einen Western legte er mit "Pale Rider - Der namenlose Reiter" noch vor. Dieser erwies sich als finanziell erfolgreichster Western der 80er Jahre.


Doch die 80er Jahre endeten und die 90er Jahre begannen mit einer Serie von finanziellen und künstlerischen Rückschlägen. Weder die harmlose Action-Komödie "Pink Cadillac" noch der Action-Thriller "Rookie - der Anfänger" konnten an der Kinokasse überzeugen. Auch "Weißer Jäger, schwarzes Herz" erwies sich als Flop. Immerhin konnte der ruhig inszenierte Streifen, der lose auf der Biografie des Regisseurs John Huston basierte, die Kritiker für sich einnehmen. Dennoch: mit einem stattlichen Budget von 24 Millionen Dollar ausgestattet, spielte er gerade einmal 2 Millionen ein. Durch diese Reihe von Misserfolgen schien der Stern des Stars am Sinken zu sein. Doch Clint Eastwood hatte mal wieder einen guten Riecher.

Mehr gibt es in Kürze in Teil 3.
Die Vorgeschichte findet ihr in Teil 1.


Montag, 3. Juni 2013

Media Monday #101



Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. Die größte Action-Ikone ist nach meinem Dafürhalten Clint Eastwood, weil er es eigentlich immer geschafft hat, neben Action auch noch eine Geschichte mit individuellen Charakteren zu erzählen. Und ich mit dieser Antwort außerdem noch unverhohlen Werbung für meinen Blog machen kann. ;-) 

2. Laura Linney gefiel mir am besten in dem Episodenfilm "Tatsächlich... Liebe", weil sie dieses verzweifelte Wesen zwischen überfordertem Mädchen und selbstständiger Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs so mitreißend dargestellt hat.

3. Serien, die nur einen Case-of-the-Week haben und keine fortlaufende Handlung sind völlig in Ordnung. Es nervt mich eh, wenn ich auf Teufel komm raus an einer Serie dranbleiben muss und nur, weil ich mal irgendwie eine Folge verpasse, die komplette Serie nicht mehr verstehe.

4. Die liebste Serie meiner Kindheit war "Trio mit vier Fäusten", weil ich die drei Typen mit ihrer Screaming Mimi einfach toll fand.

5. Der Film war fertig, der Theaterleiter und seine Angestellten kamen mit ihrer Zahnbürste, Schlafschlappen und Nachtbuxen zu mir in den Saal - und dann musste ich einfach das Kino verlassen.

6. Ein dynamischer Typ gefällt mir als literarische Figur mitunter am besten, weil alles andere so statisch wirkt.

7. Meine zuletzt gesehener Film war "Men in black 3" und der war überraschend gut, weil ich gar nicht damit gerechnet habe, dass die da so eine richtige Story erzählen, die Effekte wieder klasse waren und ich mit dem Ende so nicht gerechnet habe.

Samstag, 1. Juni 2013

Make my day: Glückwunsch, Mr. Eastwood, Teil 1

Zum Geburtstag von Clint Eastwood, Teil 1: Vom Kleinstdarsteller zur Action-Ikone

Vom Nebendarsteller zur Action-Ikone, vom größten Boxoffice-Star zum Kritiker-Liebling, vom Oscar-Prämierten Allround-Filmemacher zum... Tja, in welche Richtung wird sich die Karriere von Clint Eastwood (Foto: Dr. Blofeld/Wikipedia) als nächstes entwickeln? Grob kann man diesen, in der Filmgeschichte, einzigartigen Weg in drei Abschnitte einteilen. Grund genug, diesen Blog-Eintrag in drei Teile zu splitten. Einen Tag nach Eastwoods Geburtstag, 31. Mai, starten wir bei bescheidenen Anfängen.

Eastwood, 1930 als Cinton Eastwood Jr. geboren, zog zunächst mit seiner Familie, die immer auf der Suche nach Arbeit war, durchs Land. Mit 19 Jahren ging er mehr oder minder freiwillig von der Highschool ab und verdingte sich danach in mehreren Jobs. So arbeitete er unter anderem als Rettungsschwimmer, Caddy und Holzfäller. Mitte der 50er Jahre erhielt er bei den Universal Studios einen Vertrag als Darsteller. Dort trat er, zunächst noch ohne Namensnennung, unter anderem in Kleinst-Rollen in Science-Fiction-Filmen auf, etwa als Laborassistent in "Die Rache des Ungeheuers" oder als Spinnen-Killer in "Tarantula".

Nach mehreren frustrierenden Film-Erlebnissen wurde er schließlich als "Rowdy Yates" in der TV-Serie "Rawhide (Cowboys)" engagiert. Obwohl nie der ganz große Erfolg, waren Quoten und Bezahlung durchaus sehr gut. In einer Drehpause von "Rawhide", die von 1959 bis 1965 ausgestrahlt wurde, nahm er ein Angebot aus Europa an. Ein aufstrebender italienischer Regisseur realisierte einen dreckigen, kleinen Western: "Für eine Handvoll Dollar". Eastwoods reduziertes Schauspiel passt perfekt in diesen zynischen, brutalen Gegenentwurf zu den US-Amerikanischen Helden-Filmen. Oder wie er es ausdrückte: "Ich war es furchtbar müde, den Helden zu spielen, der nett zu allen war. Ich dachte, es wäre an der Zeit, einen Anti-Helden zu verkörpern."

Der "Fremde ohne Namen" wurde zum ersten Markenzeichen Eastwoods. Mit abgetragenem Poncho und glimmendem Zigarillo im Mundwinkel trat er noch in zwei weiteren Filmen der "Dollar-Trilogie" auf. Auf die Fortsetzung "Für ein paar Dollar mehr" folgte das Western-Meisterwerk "Zwei glorreiche Halunken", eine noch dreckigere, noch brutalere Geschichte. In den Folgejahren wird er in weiteren Western-Klassikern wie "Hängt ihn höher" oder "Ein Fressen für die Geier" auftreten und dank Rollen in "Agenten sterben einsam" oder "Stoßtrupp Gold" zum Actionhelden aufsteigen. Bei seiner Rollenauswahl deutet sich in diesen Jahren bereits sein Faible an, zwischen Kommerz und Wagnis zu wandern. Neben den Kassenerfolgen spielt er in dem italienischen Episodenstreifen "Hexen von heute" oder singt im Musical "Westwärts zieht der Wind", so interpretiert er hier als Naturbursche "I talk to the trees".



1968 dann trifft er auf jenen Regisseur, der wie kaum ein anderer - abgesehen natürlich von Sergio Leone - seine Karriere in den kommenden Jahren beeinflussen wird: Don Siegel. Ihre erste Zusammenarbeit ist "Coogans großer Bluff", eine Thriller-Komödie, in der Eastwood einen Polizisten vom Land darstellt, der sich in der Großstadt New York City zurechtfinden muss. Gleichzeitig ist der amüsante Krimi eine Art Blaupause für die Rolle, die ihn endgültig zur Macho-Ikone abzustempeln droht. "Dirty Harry" wird 1971 zum Alptraum der liberal denkenden Hippie-Kultur. Dabei scheinen viele Zuschauer den Charakter des Harry Calahan mit dem Schauspieler Clint Eastwood zu verwechseln. Hier zeigt sich jedoch eine der größten Stärken des Privatmanns Eastwood: er nimmt sich niemals zu ernst.



Donnerstag, 30. Mai 2013

Auf der Suche nach dem Sinn des Leidens

Diakon Michael Becker ist seit März neuer Seelsorger im Caritas-Klinikum in Dudweiler
Wer geht schon gerne ins Krankenhaus? Aber manchmal führt kein Weg daran vorbei, bei schweren, unheilbaren Krankheiten etwa. Dann bleiben Fragen nach dem Sinn des Leidens. Einer, der sich dieser Fragen annimmt, ist Michael Becker (Foto: Stefan Bohlander). „Wenn etwa besonders brutale Einschnitte in Lebensentwürfen geschehen“, wie er es ausdrückt, kann man sich an ihn wenden, vertraulich selbstverständlich. Der Diakon ist seit 1. März neuer Seelsorger am Caritas-Klinikum St. Josef sowie im Seniorenhaus St. Irmina, beide in Dudweiler. Bei Pastoralreferent Hermann-Josef Mayers hospitierte der geborene Neunkircher in den ersten vier Wochen. „Die ersten Begegnungen mit Schwerstkranken waren sehr berührend“, resümiert er. 

Vorher war er in der Kinder- und Jugendarbeit tätig, war fast 20 Jahre lang Heimleiter im Haus Christophorus in Wallerfangen, arbeitete auch als Leiter im Kinderheim St. Nikolaus in Landstuhl. Nun hat er sein Büro im ersten Untergeschoss des „Klooschters“ bezogen. So nennen die Dudweiler die Klinik, die früher von den Schwestern vom Heiligen Geist geführt wurde. Nicht nur in seinem Büro können sich Mitarbeiter, Patienten oder deren Angehörige an ihn wenden. Als Seelsorger geht er natürlich auch aktiv auf die Menschen zu, damit sie wissen, „in schwierigen Situationen ist jemand an ihrer Seite.“ Auch wenn Patienten oder Angehörige viele Fragen haben, weiß Michael Becker, dass es nicht auf alle auch eine Antwort gibt, das müsse man akzeptieren. „Dieses 'warum' begleitet unser Menschenleben“, erklärt er.

Obwohl das Caritas-Klinikum St. Josef eine katholische Einrichtung ist und Diakon Becker ein katholischer Geistlicher, wird bei der Seelsorge kein Unterschied zwischen den Konfessionen gemacht. Man dürfe die Menschen nicht mit missionarischem Eifer überrollen. „Es gibt ja auch keine katholischen und evangelischen Krankheiten“, sagt er schelmisch. Ein hervorstechender Charakterzug von Michael Becker ist sein Sinn für schwarzen Humor. So erhält er von einigen schwerkranken Patienten schon mal den Rat „Achten Sie auf Ihre Gesundheit“, erzählt er lachend.

Mit seinen 60 Jahren sieht er sich genau im richtigen Alter für seinen Amtsantritt: „Ich hatte Riesenlust, nochmal etwas Neues zu probieren.“ Besonders intensiv und schwer seien Begegnungen mit Menschen, die niemanden mehr haben: „Für so eine Einsamkeit sind Menschen nicht geschaffen.“ Einen Satz aus der Palliativmedizin findet er besonders treffend: „Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun.“ Getreu diesem Motto wünscht Michael Becker sich „mehr Zeit für Gespräche, für die Menschen.“

Zur Person: Michael Becker, katholisch, Diakon im Zivilberuf, 60 Jahre, verheiratet, zwei Kinder. Hat Soziologie und Pädagogik studiert. 1987 zum Diakon geweiht. Ist in der Pfarreiengemeinschaft Homburg II tätig und erledigt weitere Aufgaben in deren Kuratie Maria Geburt Schwarzenacker, wohnt in Bexbach. 

Stefan Bohlander




Montag, 20. Mai 2013

Media Monday #99



Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. George Clooney gefiel mir – abgesehen von The Dark Knight (öhm... war das ein Test des Verfassers, ob man auch wirklich aufpasst?!) – am besten in... Hm, echt schwer, ich seh den eigentlich immer gern. Aber wenn man sich schon entscheiden muss: In "From Dusk till Dawn" finde ich ihn großartig. Oder in "The Descendants". Oder "Burn after reading". Oder "Männer die auf Ziegen starren". Ach, echt schwer... 

2. Stanley Kubrick hat mit "Dr. Seltsam..." seine beste Regiearbeit abgelegt, weil der so herrlich grotesk ist. Und doch gleichzeitig menschlich so nah an der Realität scheint. Da bleibt einem manchmal echt das Lachen im Halse stecken.

3. Jamie Lee Curtis gefiel mir am besten in "Ein Fisch namens Wanda" und "True Lies". "Halloween" kann ich nich' mehr sehen...

4. Bei einem Musical fände ich es wenig überraschend, wenn ständig gesungen und/oder getanzt wird.

5. "Lucky Luke" wäre mal ein Comic ganz ohne Superhelden, den ich gerne verfilmt sehen wollen würde. Wie, der wurde schon oft verfilmt? Ich meinte natürlich, dass der endlich mal GUT verfilmt werden müsste. ;-)

6. Filme, die an bestimmten Feiertagen spielen, sind komischerweise ganz oft im Horror-Genre verankert. Ist wohl eine subversive Abrechnung mit dem Glaubens-Nonsens. 

7. Meine zuletzt gesehener Film war "The Last Stand", dieser neue Schwarzenegger, und der war größtenteils öde, weil man den halt schon tausendmal gesehen hat. Nur die im Grunde unnötigen Splattereffekte haben manchmal für Stimmung gesorgt.

Dienstag, 7. Mai 2013

Ronnie O'Sullivan verteidigt seinen Snooker-WM-Titel


Zum fünften Mal: Ronnie O'Sullivan ist Snooker-Weltmeister

Das Leben von "The Rocket" ist um einige weitere Legenden reicher. Der 37-jährige Ronnie O'Sullivan (Screenshots: Stefan Bohlander) ist erneut Snooker-Weltmeister. Als ob das alleine nicht schon schwierig genug wäre, konnte der Engländer seinen Titel aus dem vorigen Jahr erfolgreich verteidigen. Dies gelang zuletzt Stephen Hendry 1995/96. Sein Finalgegner Barry Hawkins und O'Sullivan selbst brachten es im Finale auf acht Century-Breaks und stellten somit den Rekord von 2002 ein. "The Rocket" steuerte sechs Century-Breaks bei, so viel wie kein anderer Spieler in einem WM-Finale vorher.

Dass O'Sullivan Snooker spielen kann, wusste man schon vor der Weltmeisterschaft. Der Exzentriker schaffte es schließlich schon vier Mal, sich in einem WM-Finale durchzusetzen. Was diesen Titel so außergewöhnlich macht, ist die Tatsache, dass er sich nach seinem letztjährigen Triumph ein Jahr Auszeit nahm und an lediglich einem kleineren Turnier teilnahm. Doch von Beginn des Turnieres an zeigte er eine außergewöhnlich gute Leistung. Präzises Lochen, sehr gutes Stellungsspiel und eine Lochquote von 93 Prozent über das Turnier gesehen unterstreichen einmal mehr sein Ausnahmetalent. Selbst ein Stephen Hendry zu seinen Glanzzeiten hätte gegen diesen O'Sullivan wohl keine Chance gehabt. Folgerichtig wies er sämtliche Gegner in die Schranken.

In der ersten Runde besiegte er den Schotten Marcus Campbell mit 10:4. Seinen Gegner aus dem Finale 2012, Ali Carter, besiegte er mit 13:8. Im Viertelfinale zerlegte er auf furiose Weise Stuart Bingham mit 13:4.  Auf einen der stärksten Snooker-Spieler zurzeit traf er im Halbfinale. Doch auch Judd Trump fand gegen "The Rocket" kein Mittel und unterlag mit 17:11. Im Finale schließlich traf er auf Barry Hawkins, den zweitstärksten Spieler dieser WM. Der vor Kurzem 35 Jahre alt gewordene Engländer forderte den amtieren Weltmeister wie vorher keiner. Doch auch Hawkins war machtlos gegen den auftrumpfenden O'Sullivan und unterlag gegen mit 18:12.

Zwar gibt es Stimmen, die meinen, die WM hätte unter einem niedrigen Niveau gelitten, weil Favoriten wie John Higgins, Neil Robertson oder Mark Selby bereits zu früh ausgeschieden seien. Doch wie bereits erwähnt, zeigte O'Sullivan das vielleicht beste Spiel, dass man seit langer Zeit bei einem Turnier gesehen hat. Auch diese drei hätten dem aggressiven Spiel des Weltmeisters wohl kaum etwas entgegensetzen können.

Ob Publikumsliebling O'Sullivan erneut eine Auszeit nimmt, ließ er nach dem Match erstmal offen. Er hätte einen Vertrag zu erfüllen und müsse an zehn Turnieren in der nächsten Saison teilnehmen. Aber ganz ehrlich und wie es im Forum von Eurosport zu lesen war: "The Rocket" sollte man es gesetzlich verbieten, sich zurückzuziehen. Vor allem, wenn er sich weiter in dieser Form präsentiert. Deshalb: einen ganz herlichen Glückwunsch zum fünften Titel und vielen Dank für die wundervollen und beeindruckenden Stunden Snooker, die "The Rocket" uns geboten hat.

Stefan Bohlander

Montag, 6. Mai 2013

Media Monday #97



Media Monday #97

Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. Christopher Lee gefiel mir am besten in "Dracula" und "Die drei Musketiere". Hat einfach Stil, der alte Halunke.

2. David Cronenberg hat mit "Die Fliege" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil da alles stimmt. Schauspieler, Geschichte, Figuren, Effekte: alles große Klasse. 

3. Tilda Swinton gefiel mir am besten in "Michael Clayton" Hab die sonst auch noch gar nicht so oft gesehen, ist mir gerade aufgefallen.

4. Zu einem guten Film ist bei diesem schönen Wetter Guinness die beste Alternative, denn Guinness geht immer. Kann man draußen genießen oder drinnen. Mit Freunden oder ohne. Und kann dabei sogar noch einen Film schauen.

5. Den tragischsten Serientod ist Maude Flanders in "Die Simpsons" gestorben, weil es auf gar keinen Fall Homer war...

6. Ich würde mir wünschen, dass mal jemand einen Historienfilm dreht, der sich mit dem Leben von Edgar Allen Poe befasst.

7. Meine zuletzt gesehene Serienstaffel war "Dexter, Season 1" und die war ganz ordentlich, weil es sehr interessant ist, dem streng moralisch erzogenen Serienmörder bei der Arbeit zuzuschauen, seine Konflikte zu erleben. Und die Nebenfiguren sind auch interessant. 

Sonntag, 5. Mai 2013

Snooker-WM-Finale: "The Rocket" trifft auf Landsmann Barry Hawkins

Snooker-WM-Finale: "The Rocket" trifft auf Landsmann Barry Hawkins

Das Snooker-WM-Finale steht. Der amtierende Weltmeister Ronnie O'Sullivan (Foto: DerHexer)  tritt in vier Sessions gegen seinen Landsmann Barry Hawkins an. Die beiden Engländer treffen am heutigen Sonntag, 5. Mai, um 15 und 20 Uhr aufeinander. Die erste Session umfasst acht Frames, in der Abendsession werden dann neun Frames gespielt. Am Montag, 6. Mai, stehen die Session 3 (15.30 Uhr) und 4 (20.30 Uhr) an.

Ronnie O'Sullivan ist somit der erste Spieler seit dem Jahr 2000, der zum zweiten Mal in Folge im WM-Finale steht. Diese Ehre gebührte damals Mark Williams. Der Erfolg von O'Sullivan wirkt dennoch triumphaler, da sich der Brite nach seinem Gewinn 2012 ja ein knappes Jahr Auszeit nahm und nur an einem Turnier teilnahm. Doch bereits von Turnierbeginn an dominierte er seine Gegner scheinbar nach Belieben. So etwa Ali Carter (13:8) im Achtelfinale oder jetzt den Weltranglisten-Dritten Judd Trump (17:11) im Halbfinale. Den armen Stuart Bingham nahm er im Viertelfinale mit einem souveränen 13:4 sogar regelrecht auseinander.

Barry Hawkins (Foto: Prasopestilence) zeigte über das Turnier gesehen eine beeindruckend konstant gute Leistung und schaltete mit Mark Selby (13:10) und Ding Junhui (13:7) gleich zwei Top-Leute im Achtel- und Viertelfinale aus. Am gestrigen Samstagabend schaffte er in seinem Halbfinale gar ein sehr starkes Comeback gegen Ricky Walden. Gegen den Engländer lag er bereits mit 8:12 zurück, bevor er den Einzug ins Finale mit einem 17:14-Sieg für sich entschied.

Nun ist die Frage, ob Hawkins seine Top-Leistung einmal mehr gegen O'Sullivan abrufen kann. Dieser hat in seinen Matches ein phasenweise unfassbar brillantes Stellungsspiel gezeigt und immer wieder mit unglaublicher Präzision die Kugeln gelocht. Hawkins hat vor allem durch mentale Stärke überzeugt. Es dürfte sich also daran entscheiden, ob O'Sullivan erneut so auftritt, wie in den Finalrunden zuvor. Falls er dies umsetzt, dürfte Hawkins keine Chance haben. Falls "The Rocket" einbrechen sollte, wäre Hawkins ein verdienter Außenseiter-Sieger.

Doch sind wir ehrlich: O'Sullivan behauptete vor einigen Tagen in einem Interview, er habe nur wegen des Geldes an der WM teilgenommen. Doch wenn man sich sein Turnier-Spiel anschaut, meint man, reines, pures Vergnügen am Sport ausmachen zu können. Zum letzten Mal einen Snooker-WM-Titel verteidigen konnte Stephen Hendry 1995/96. So überraschend die starke Form von O'Sullivan bei der WM war, so überraschend wäre es jetzt, würde er im Finale verlieren. Ganz ehrlich: man gönnt dem alten Querkopf diesen Triumph von ganzem Herzen.

Stefan Bohlander

Samstag, 4. Mai 2013

Horst Lichter präsentiert sich als guter Gastgeber

Locker, Lecker, Lichter: Star-Koch überzeugt in Saarbrücken 

Weil Fernsehkoch Horst Lichter (Foto: www.horst-lichter.de) sich auf seinen beiden ersten Programm stets „verquatscht“ habe, ist er aktuell mit „Jetzt kocht er auch noch“ unterwegs. Und weil einem als Beschreibung bei dem Mix aus Comedy und Kochshow allzu leicht „weder Fisch noch Fleisch“ über die Lippen kommen könnte, betont der Mann mit dem prägnanten Schnauzbart, bei der Show „erhält man einfach mich“.

So präsentierte sich die rheinische Frohnatur bei seinem Auftritt am Donnerstagabend in der Saarbrücker Saarlandhalle vor, laut Veranstalterangaben, etwa 1500 Besuchern auch weniger als Comedian und Moderator. Vielmehr stand der 51-Jährige als Gastgeber auf der Bühne, die schick und passend als Küche inklusive Ess-Ecke gestaltet war. Lichter tischte ein mehrgängiges Menü auf und bot das Angefertigte den anfangs noch zurückhaltenden Besuchern an. Der leckere Geruch von gebratenem Fisch, Lamm-Medaillons und Parma-Schinken überzeugte jedoch, so dass die Hände immer schneller in die Höhe schossen. Ganz im Sinne eines Gastgebers erzählte er zwischen den Gängen kurzweilige Anekdoten und Geschichten aus seinem Leben, garnierte das alles jedoch mit einer unappetitlichen Anzahl von Schwulen-Witzen.

Nichtsdestotrotz wusste Lichter mit mit seiner unaufgeregten Art zu überzeugen, erntete viele Lacher und entließ die Zuschauer sogar mit einem guten Lebenstipp. Danach befragt, wie er nach seinem bewegten Leben noch so fröhlich sein könne, antwortete er: „Das Leben ist zu kurz, um sich mit Arschlöchern und schlechter Laune aufzuhalten.“

Stefan Bohlander

Donnerstag, 2. Mai 2013

Sound City: Dave Grohl und Konsorten haben's drauf


Sound City: Dave Grohl rockt mit Freunden 

Wenn Foo-Fighters-Rocker Dave Grohl legendäre Musiker für ein gemeinsames Projekt anfragt, kommen sie alle: Ex-Fleetwood-Mac-Stimme Stevie Nicks, Slipknot-Frontmann Corey Taylor und sogar Ex-Beatle Paul McCartney. Grund für das musikalische Happening ist die 2011 erfolgte Schließung der renommierten Sound City Studios in Los Angeles. 

Dave Grohl (links; Foto: Sony/Sami Ansari) und Konsorten legen mit „Sound City: Real to Reel“ (Columbia) den Soundtrack vor zu Grohls Film-Dokumentation über die Schließung. Das rockt mal klassisch wie in „Heaven and all“. Mal schrauben sich reduzierte Gitarrenklänge hoch zu einem Rock-Feuerwerk wie in „Centipede“ mit Josh Homme von Queens of the Stone Age und manchmal klingt auch eine unfreiwillig komische Interpretation von 80er-Rock-Posern durch wie in „The man that never was“ mit Rick Springfield. Alles in allem bleibt jedoch ein spannendes Album, bei dem die Legenden einem ehemals großen Tonstudio ein musikalisches Denkmal gesetzt haben.

Stefan Bohlander

Dienstag, 30. April 2013

Schafft The Rocket die Titelverteidigung?

Snooker-Genie Ronnie O'Sullivan schafft den Einzug ins Viertelfinale


Durch einen 13:8-Sieg schaffte am gestrigen Montag, 29. April, Ronnie O'Sullivan (Foto: DerHexer, Wikimedia Commons, CC-by-sa 3.0) seinen 15. Einzug in ein Viertelfinale der Snooker-Weltmeisterschaft. So weit nicht verwunderlich, schließlich ist der Engländer vierfacher Weltmeister. Nur nahm sich "The Rocket" nach seinem Titelgewinn im vergangenen Jahr eine etwa einjährige Auszeit. Seitdem fehlt dem 37-Jährigen natürlich die Wettkampfpraxis. Umso erstaunlicher also, dass er nun mit scheinbarer Leichtigkeit seinen Weg unter die besten acht Snooker-Spieler der Welt wieder gefunden hat. 

In der ersten Runde war er gegen den Schotten Marcus Campbell noch nicht richtig gefordert. Gegen die Nummer 27 der Weltrangliste konnte man nicht wirklich erkennen, ob er "gut drauf" war. Doch im Achtelfinale traf er auf "The Captain" Ali Carter. Der Engländer belegt zwar zurzeit nur den 15. Platz der Weltrangliste, ist aber natürlich bereits ein Gegner mit deutlich höherem Schwierigkeitsgrad. Umso erfreulicher war es, dass "The Rocket" mit teils wunderbar leichtem Spiel und beeindruckender Dominanz imponierte. Kleine Notiz am Rande: von den 13 Duellen zwischen Carter und O'Sullivan bei Weltranglistenturnieren konnte "The Captain" kein einziges für sich entscheiden. 

Am heutigen Dienstag, 30. April, geht die Weltmeisterschaft für den Ausnahmespieler O'Sullivan gleich weiter. Um 15.30 Uhr trifft er auf Stuart Bingham. Der Mann aus Basildon (die Stadt, wo auch der Großteil der Band Depeche Mode herkommt) ist zwar noch nicht lange in der Top 16. Doch mit bissigen Leistungen in den ersten beiden Runden gegen Sam Baird und Mark Davis konnte er bislang sehr überzeugen. Falls "The Rocket" auch diese Hürde nimmt, und dann noch das ausstehende Halbfinale übersteht, würde er am Sonntag und Montag zu seiner Titelverteidigung antreten. Falls dies nach einem Jahr Auszeit jemandem gelingen sollte, dann Ronnie O'Sullivan.

Stefan Bohlander

Freitag, 26. April 2013

Zum Todestag von Vorspann-Magier Saul Bass: Eine Retrospektive

Saul Bass erhob den Vorspann zur eigenen Filmkunst

Kurze, abgehackte Streicher-Klänge schneiden und kreischen sich ins Gehör. Nervosität und Geheimniskrämerei werden symbolisiert. Dazu gesellen sich weiße Balken, die den schwarzen Hintergrund wie mit einem groben Messer zerteilen. Der Vorspann zu Alfred Hitchcock's "Psycho" ist wohl die bekannteste Film-Titelsequenz von Saul Bass. Der 1920 in New York geborene Bass verstarb am 25. April 1996. Der Filmwelt hinterließ er eine neue Kunstform: den Vorspann.


Der Sohn von in die USA immigrierter Osteuropäer schaffte etwas neuartiges. Bis in die 50er Jahre waren die Titelsequenzen der Filme abgetrennt vom Rest des Films. Sie waren "altmodisch betrachtet wie der Umschlag eines Buches, das man öffnete", beschrieb es Martin Scorsese in einem Interview. Der mit dem Oscar ausgezeichnete Regisseur ließ Saul Bass die Vorspänne für seine Filme "Goodfellas", "Kap der Angst", "Casino" und "Zeit der Unschuld" gestalten. Charakteristisch für das Werk von Saul Bass war es unter anderem, Gefühlszustände der Figuren zu visualisieren. So wird der Zuschauer von Scorseses "Kap der Angst" bereits mit dem Vorspann in die Psyche der Protagonisten und zeitgleich in die Handlung gezogen.


Seine erste Furore machende Sequenz lieferte Grafikdesigner Bass mit "Der Mann mit dem goldenen Arm ab". In dem Drama lieferte Sänger Frank Sinatra eine Oscar-nominierte Leistung als Ex-Heroinsüchtiger ab, der versucht, sein altes Leben abzuschütteln. Gleichzeitig war der Streifen von 1955 der Grundstein für die weitere Zusammenarbeit von Saul Bass mit Regisseur Otto Preminger. Gemeinsam brachten sie unter anderem noch "Exodus" und "Anatomie eines Mordes" auf die Leinwand.


Einen Oscar erhielt Saul Bass übrigens auch. Jedoch nicht für seine kreativen Titelsequenzen, sondern für einen vom ihm gedrehten Kurzfilm. "Why man creates" dreht sich um die verschiedenen Ansätze an den kreativen Prozess. Einen Spielfilm findet man ebenfalls in seinem Œuvre. Der Thriller "Phase IV" erschien 1974 und dreht sich um mutierte Ameisen. Was klingt wie ein B-Movie aus den 50ern, ist ein ruhiger Film, der eher auf nachhaltig wirkende Bilder denn auf leicht verdauliche Schockmomente baut.


1996 verstarb Saul Bass. Seine Titelsequenzen jedoch beeinflussen noch heute Filmemacher auf der ganzen Welt. Eine besonders schöne Hommage wurde unter der Federführung von Steven Spielberg zu seinem Film "Catch me if you can" geschaffen.


Eine kleine Übersicht über das Leben und Wirken von Saul Bass gibt es hier:


Stefan Bohlander

Montag, 22. April 2013

Media Monday #95



Media Monday #95

Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)


1. Al Pacino gefiel mir am besten in "Scarface". Dicht gefolgt von "Der Pate" und "Heat". Ach Gott, wenn man sich sein Spätwerk anschaut und sieht, wie GUT der Mann mal war...

2. Greg Mottola hat mit "Superbad" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich ansonsten nur "Paul - Ein Alien auf der Flucht" gesehen habe. Und der war auch ganz nett, hätte aber auch viel witziger sein können.

3. Milla Jovovich gefiel mir am besten in "Ultraviolet". Auch wenn ich den Film selbst nicht so pralle fand... ;-)

4. Wenn ihr krank seid, greift ihr eher zu einem guten Buch oder stöbert ihr lieber in der heimischen Filmesammlung? Ich gammel dann auf der Couch rum. Eher mit einem Film oder Internet.

5. Eine der überzeugendsten Buchverfilmungen, wo mir Buch und Film gleichermaßen gut gefallen haben, ist "1984".

6. Morgen ist Welttag des Buches. Wie ist deine Meinung dazu? Ja, super. Es gibt echt viele Leute, die eine Leseschwäche haben. Ich denke jetzt gar nicht an soziale Randgruppen oder Doofis. Sondern Menschen aus dem ganz normalen Leben. Und da zum Beispiel mit Aktionen früh genug anzusetzen, ist eine gute Sache. Man sollte sich vielleicht nicht nur auf Bücher beschränken. Auch Zeitungen, Blogs, Magazine sollten gelesen werden. Auf dem Smartphone, auf dem Tablet. Egal... Hauptsache lesen. :-)

7. Mein zuletzt gelesener Blogartikel hat sich dem Thema "Media Monday" gewidmet und findet sich hier: http://medienjournal-blog.de.

Donnerstag, 18. April 2013

The Messenger: Brit-Pop-Legende Johnny Marr legt Album-Debüt vor


Johnny Marr überzeugt an der Gitarre, aber nicht mit der Stimme


Nach mehr als 30 Jahren im Musikgeschäft legt Gitarrist Johnny Marr mit "The Messenger" (Foto: Warner) nun sein Solo-Debüt vor. Darauf zelebriert der 49-Jährige die Hoch-Zeit des Britpop, den er maßgeblich mitgeprägt hat. So etwa als Mitbegründer und neben Exzentriker Morrissey Hauptsongschreiber  der legendären Band The Smiths. Auch als Teil des Synthie-Pop-Projekts Electronic konnte er neben Ex-New-Order-Mitglied Bernard Sumner und Pet-Shop-Boys-Frontmann Neil Tennant veritable Erfolge feiern.


"The Messenger“ klingt dann mit eingängigen Melodien und sehr guter Gitarrenarbeit auch ein wenig nach Oasis oder den Charlatans. Empfohlen seien hier "Generate! Generate!", "The Messenger" oder die Single "Upstarts" (Foto: Warner). Das neuste am Debüt ist sicherlich, dass Marr nun zum ersten Mal als Sänger wahrgenommen wird. Dies entpuppt sich leider auch als größter Schwachpunkt des Albums. Zu wenig wandlungsfähig ist sein Organ, zu wenig Volumen liegt in seiner Stimme, zu gering ist der Wiedererkennungseffekt seiner Stimme. Ansonsten herrscht fein komponierter Rock-Pop vor – ein über große Strecken überzeugendes Debüt, dem gerne noch weitere Alben folgen dürfen.

Stefan Bohlander



















Montag, 15. April 2013

Media Monday#94



Media Monday #94


Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. Morgan Freeman gefiel mir am besten als moralische Instanz in "The dark Knight".

2. Francis Ford Coppola hat mit "Der Pate" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil dieser Blick in das patriachische Mafia-System mich immer wieder fesselt.

3. Nicole Kidman gefiel mir am besten in "Moulin Rouge".

4. Stereotype Charaktere sind doof.

5. Verschachtelte Geschichten mit Vor- und Rückblenden können gut funktionieren wie in "Lady Vengeance".

6. Die "Herr der Ringe"-Trilogie ist meiner Meinung nach mehr als nur überbewertet, denn die Filme sind viel zu lang, die Charaktere viel zu schwarz/weiß gezeichnet und das gefühlt zwölfstündige muss doch nu echt nicht sein...

7. Mein zuletzt gelesenes Buch ist "Der Zombie Survival Guide" und das war etwas zu lang, aber konsequent, weil ich jetzt nicht wirklich in jeder Einzelheit wissen muss, wie man sich vor Zombies schützt. Obgleich es bestimmt von Vorteil ist, wenn's mal soweit ist. ;-)

Sonntag, 14. April 2013

Erich und seine außerirdischen Kohlköpfe

Erich von Däniken feiert Geburtstag - Feiern die Aliens mit?

Der Schweizer Schriftsteller Erich von Däniken (Foto: Sven Teschke) feiert heute seinen 78. Geburtstag. Die große Frage lautet: kriegen das die alten "Götter" mit und werden zu seinen Ehren erscheinen? Schließlich ist der 1935 in der Kleinstadt Zofingen (im Bermuda-Dreieck Basel, Zürich und Luzern gelegen) Geborene zum großen Teil mitverantwortlich für den Erfolg der Prä-Astronautik. Dieser Begriff beinhaltet mehrere Theorien, von denen eine maßgeblich ist: vor vielen Tausend Jahren haben Außerirdische unsere Erde besucht und die Entwicklung der Menschheit ins Rollen gebracht beziehungsweise maßgeblich beeinflusst. Als Beweismittel werden zahlreiche Artefakte und Bauwerke genannt, die unsere Vorfahren nach Meinung der Prä-Astronautiker überhaupt nicht alleine hätten bauen können. Vielmehr seien viele der Objekte missverstandene Technologie und viele der Relikte Teil eines "Cargo-Kultes".

Als von Däniken 1968 sein Debüt "Erinnerungen an die Zukunft" veröffentlichte, war er nicht der erste, der die Meinung der gottgleichen Alien-Invasion verbreitete. Wenige Jahre zuvor hatte der Franzose Robert Charroux bereits ähnliche Thesen veröffentlicht. Einige beinahe wortgleiche Passagen brachten von Däniken schließlich auch einen Plagiats-Vorwurf ein. Hinzu gesellten sich Anklagen wegen Urkundenfälschung und Betrug, die ihm eine Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Gefängnis einbrachten. Nichtsdestotrotz: sein Debüt wurde sogar verfilmt. "Winnetou"- und "Edgar Wallace"-Regisseur Harald Reinl" inszenierte "Erinnerungen an die Zukunft". Als Oscar-Kandidat für den besten Dokumentarfilm ins Rennen gegangen, musste er sich jedoch "Woodstock" geschlagen geben.


Von Dänikens populär gemachte Thesen haben jedenfalls die Zeit überdauert. Noch immer faszinieren die Geschichten über die wahren Erbauer der Pyramiden von Gizeh, den Zweck der Nazca-Linien (Foto: Maria Reiche) oder den Propheten Hesekiel, der in seinem Bibel-Beitrag angeblich über seine Begegnung mit Außerirdischen berichtet. Auch wenn die Prä-Astronautik sich gerne als eigene Wissenschaft sieht, wird sie von dieser nicht weiter ernst genommen. Vielmehr wird von Däniken und weiteren Prä-Astronautikern gerne vorgeworfen, Fakten wegzulassen, ohne Gegencheck weiterzutragen oder schlicht zu verfälschen.

Wie auch immer man zu der Prä-Astronautik oder zu Erich von Däniken stehen mag: der Mann, seine Leidenschaft zum Querdenken und seine "Beweisführung" wirken ansteckend. Sollten sich die Theorien in der Zukunft bestätigen, wurde man jedenfalls fundiert darauf vorbereitet. Und wenn nicht, ist es ja auch nicht weiter schlimm. Dann kann man sich einfach an gut erzählten Geschichten erfreuen, die mit ihrer Kreativität und Interpretations-Freude die eigene Fantasie beflügeln. Auf den Spuren von von Däniken kann man immerhin Orte auf der Welt entdecken, die man ansonsten nie gesehen hätte. 

Eine Möglichkeit, sich über die Theorien von Dänikens zu informieren, bietet die TV-Serie "Ancient Aliens", die seit 2009 produziert wird. Neben dem Meister aus der Schweiz vertreten dort weitere Autoren die Prä-Astronautik. So etwa der sympathische Wirrkopf Giorgio A. Tsoukalos (Foto: Infrogmation of New Orleans). Der schweizerisch-griechische Produzent und Verleger hat schneller "Alien" gesagt, als das Licht in einer Sekunde zurücklegt.

Hier die Folge 10 aus der fünften Staffel von "Ancient Aliens", gewidmet dem Meister persönlich:


Hier das Video "Ancient Aliens Debunked", dass sich den fehlerhaften Infos der Serie widmet:


Was glaubt ihr? Wurde die Erde schon von Außerirdischen besucht?