Sonntag, 5. Mai 2013

Snooker-WM-Finale: "The Rocket" trifft auf Landsmann Barry Hawkins

Snooker-WM-Finale: "The Rocket" trifft auf Landsmann Barry Hawkins

Das Snooker-WM-Finale steht. Der amtierende Weltmeister Ronnie O'Sullivan (Foto: DerHexer)  tritt in vier Sessions gegen seinen Landsmann Barry Hawkins an. Die beiden Engländer treffen am heutigen Sonntag, 5. Mai, um 15 und 20 Uhr aufeinander. Die erste Session umfasst acht Frames, in der Abendsession werden dann neun Frames gespielt. Am Montag, 6. Mai, stehen die Session 3 (15.30 Uhr) und 4 (20.30 Uhr) an.

Ronnie O'Sullivan ist somit der erste Spieler seit dem Jahr 2000, der zum zweiten Mal in Folge im WM-Finale steht. Diese Ehre gebührte damals Mark Williams. Der Erfolg von O'Sullivan wirkt dennoch triumphaler, da sich der Brite nach seinem Gewinn 2012 ja ein knappes Jahr Auszeit nahm und nur an einem Turnier teilnahm. Doch bereits von Turnierbeginn an dominierte er seine Gegner scheinbar nach Belieben. So etwa Ali Carter (13:8) im Achtelfinale oder jetzt den Weltranglisten-Dritten Judd Trump (17:11) im Halbfinale. Den armen Stuart Bingham nahm er im Viertelfinale mit einem souveränen 13:4 sogar regelrecht auseinander.

Barry Hawkins (Foto: Prasopestilence) zeigte über das Turnier gesehen eine beeindruckend konstant gute Leistung und schaltete mit Mark Selby (13:10) und Ding Junhui (13:7) gleich zwei Top-Leute im Achtel- und Viertelfinale aus. Am gestrigen Samstagabend schaffte er in seinem Halbfinale gar ein sehr starkes Comeback gegen Ricky Walden. Gegen den Engländer lag er bereits mit 8:12 zurück, bevor er den Einzug ins Finale mit einem 17:14-Sieg für sich entschied.

Nun ist die Frage, ob Hawkins seine Top-Leistung einmal mehr gegen O'Sullivan abrufen kann. Dieser hat in seinen Matches ein phasenweise unfassbar brillantes Stellungsspiel gezeigt und immer wieder mit unglaublicher Präzision die Kugeln gelocht. Hawkins hat vor allem durch mentale Stärke überzeugt. Es dürfte sich also daran entscheiden, ob O'Sullivan erneut so auftritt, wie in den Finalrunden zuvor. Falls er dies umsetzt, dürfte Hawkins keine Chance haben. Falls "The Rocket" einbrechen sollte, wäre Hawkins ein verdienter Außenseiter-Sieger.

Doch sind wir ehrlich: O'Sullivan behauptete vor einigen Tagen in einem Interview, er habe nur wegen des Geldes an der WM teilgenommen. Doch wenn man sich sein Turnier-Spiel anschaut, meint man, reines, pures Vergnügen am Sport ausmachen zu können. Zum letzten Mal einen Snooker-WM-Titel verteidigen konnte Stephen Hendry 1995/96. So überraschend die starke Form von O'Sullivan bei der WM war, so überraschend wäre es jetzt, würde er im Finale verlieren. Ganz ehrlich: man gönnt dem alten Querkopf diesen Triumph von ganzem Herzen.

Stefan Bohlander

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