Freitag, 28. Juni 2013

Ein Fest für Naturfreunde: Der Tag der offenen Gartentür

Von Blut-Blumen und Wasserschildkröten:
Der Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 30. Juni

Am Sonntag, 30. Juni, laden Naturfreunde wieder zum „Tag der offenen Gartentür“ ein (Fotos:  Stefan Bohlander). Hierbei haben Interessierte zwischen 10 und 18 Uhr die Möglichkeit, sich von Gleichgesinnten inspirieren zu lassen oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Bei der Aktion im Saarland und in Rheinland-Pfalz machen auch drei Familien aus Dudweiler mit.

Einen Garten könne man nicht kopieren, sagt Klaus Kirch. Gemeinsam mit seiner Frau Magda lädt er Naturliebhaber am Sonntag in die Straße Auf der Scheib 14 in Dudweiler ein. Die beiden nehmen nun zum zweiten Mal am Tag der offenen Gartentür teil. Zwischen 10 und 18 Uhr erwartet das Ehepaar wieder etwa 200 Besucher – wenn das Wetter mitspielt. „Die Leute nehmen sich nichts vor und gehen auf Tour“, erinnert sich Klaus Kirch an das vergangene Jahr. Wobei diese Tour anlässlich der offenen Gartentore bis zum Hunsrück und nach Mainz reicht. Veranstalter sind der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz und die teilnehmenden Kreisverbände. Damit soll das Thema „Gartenkultur“ einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht und zum Gedankenaustausch angeregt werden. Das ist auch im ganz im Sinne der Kirchs. Die Gärten sollen nicht miteinander verglichen, sondern die Gesamtkonzeption betrachtet werden.

Der 66-jährige Klaus und seine 65-jährige Frau Magda Kirch selbst hegen und pflegen einen arbeitsfreundlichen Ziergarten zum Ausruhen und Meditieren. Ein kleiner Teich beherbergt Fische und zwei Wasserschildkröten, von denen eine auch gerne mal aus dem Teich ausbüxt und „sich dann im restlichen Garten herumtreibt“, wie Magda Kirch lachend berichtet. Eine schöne Sache in dem offenen und hellen Garten sind auch die Kräuerspirale und der Nutzgarten mit vier Hochbeeten. Dort finden die Kirchs eine gesunde Ergänzung zum täglichen Essen. Wenn die beiden Pensionäre sich nicht um den Garten kümmern, legen sie im Freien gerne die Füße hoch, trinken ein gutes Glas Wein und genießen ihren Garten, der auch rollstuhlgerecht ist.

Seit knapp 34 Jahren kümmern sich Karl-Heinz und Sigrid Honczek um ihren Garten in der Pfählerstraße 6. „Früher war hier lediglich Nutzland“, erinnert sich der 71-Jährige. Auf der etwa 2000 Quadratmeter großen Fläche verbringt das Ehepaar mittlerweile bis zu sechs Stunden täglich mit Gartenarbeit. Es handelt sich dabei um einen naturnahen Hausgarten mit diversen Buchsbäumen, Stauden, Bambus, Gräsern und vielen Kübelpflanzen. Innenhof und Wege sind mit alten Pflastersteinen bestückt und die Trockenmauer bepflanzt. Zwei wunderschöne Teiche, ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem und mehrere Sitzgelegenheiten ergänzen den Garten. Um die Grünfläche noch mehr aufzuwerten, haben die Honczeks auch schon mal massive Schweinetröge aus dem Ostertal besorgt und ebenfalls bepflanzt.

Das Ehepaar reiste früher auch gerne in die Ferne und ließ sich von Botanischen Anlagen in Asien, Amerika oder auf Kuba inspirieren. Mitgebracht hat man zum Beispiel eine Südafrikanische Blutblume oder einen Schwarzen Bambus aus Bali. Künstlerisch begabt ist Karl-Heinz Honczek ebenfalls. Aus Sandsteinmörtel hat er verschiedene Figuren gefertigt, die den Garten verzieren. „Die Namen durfte der Enkel vergeben“, erzählt seine 63-jährige Frau. So viel Einsatz wurde bereits ausgezeichnet. Das Anwesen hat die „Grüne Hausnummer“ der Stadt Saarbrücken für umweltgerechtes Bauen erhalten. Auch Landes- und Kreissieger bei verschiedenen Wettbewerben wurden die Honczeks mit ihrem Garten bereits. Sie nehmen zum dritten Mal am Tag der offenen Gartentür teil.

Schmal, aber lang ist der parkähnliche Garten der Familie Straßburger im Alten Stadtweg 68. Das ebenfalls etwa 2000 Quadratmeter große Areal besticht mit thematisch aufgeteilten „Gartenzimmern“. So können sich die Besucher unter anderem auf einen Klostergarten mit Wegekreuz freuen oder auf Natursteinen „Petite Provence“ beschreiten. Auch ein Staudengarten mit Funkien ist vorhanden, „mit sehr vielen Funkien“, wie Alexandra Straßburger lachend erzählt. Funkien sind das Steckenpferd der 43-Jährigen. Als die Straßburgers 1992 hierhergezogen waren, herrschten Wildwuchs und Gestrüpp. „Meine Frau ist die Kreativkraft und ich habe handwerkliches Geschick“, so ihr 47 Jahre alter Mann Mike. Gemeinsam baute man dann zum Beispiel eine Almhütte mit einer Grundfläche von 4*5 Metern auf das Anwesen. Dieses fungiert nicht nur als optisches Highlight der Anlage, sondern fast schon als zweiter Hausstand, komplett mit Kühlschrank und Mobiliar. Darunter wohnt gar eine Igelfamilie.

Zum Tag der offenen Gartentür haben die Straßburgers noch zwei Künstler eingeladen. Richard Willié, Mitglied im Malclub-Saar, zeigt einige seiner Werke. Ein weiterer Künstler präsentiert eine inspirierende Art der Gartendeko. Er trimmt Metallteile auf alt und rostig, so hat er bereits eine kleine „Ruine“ im Garten der Straßburgers verziert. Wen auch immer Naturfreunde aus Dudweiler und Umgebung am Tag der offenen Gartentür besuchen, eventuell wird es ihnen gehen wie Familie Straßburger: „Zuerst hatte ich einen Garten, dann hatte der Garten mich“.

Auf einen Blick: In Dudweiler nehmen drei Familien am Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 30. Juni, 10 bis 18 Uhr, teil. Familie Honczek: Pfählerstraße 6, naturnaher Hausgarten. Familie Kirch: Auf der Scheib 14, arbeitsfreundlicher Ziergarten zum Ausruhen und Meditieren, rollstuhlgerecht. Familie Straßburger: Alter Stadtweg 68, schmaler 2000 Quadratmeter großer, parkähnlicher Garten.

In der Bildergalerie gibt es noch weitere Eindrücke (zum Vergrößern einfach klicken):




 











 


Montag, 17. Juni 2013

Media Monday #103



Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. Es ist schade, dass man von SchauspielerIn Edward Norton schon länger nichts mehr gehört hat, denn insbesondere den Film "Fight Club" mit ihm/ihr fand ich genial. Überhaupt hatte er doch zu diesem Zeitpunkt einen unglaublichen guten Lauf. Und jetzt dreht er Käse wie "Stone". Warum?

2. SchauspielerInnen, die sich nebenbei noch einer anderen Leidenschaft könnend  widmen, finde ich bewundernswert.

3. Wenn in einer Serie Troy McClure in einer seiner/ihrer vielen Gastrollen auftritt, freue ich mich immer sehr, weil Troy schon so viel erlebt hat.

4. "Stoker" habe ich zwar im Kino verpasst, möchte ich mir aber baldmöglichst noch ansehen, weil Chan-wook Park einfach tolle, visuell berauschende Filme dreht.

5. Von den Serien der letzten vier bis fünf Jahre ärgert es mich am meisten, dass "Boston Legal" abgesetzt worden ist, denn den Ausführungen der genialisch gezeichneten Figuren habe ich immer gerne zugehört.

6. Bücher, die den Holocaust leugnen, schrecken mich ja schon grundsätzlich ab.

7. Meine zuletzt gesehener Film war "Merida" und der war etwas enttäuschend , weil mittendrin eigentlich so kaum was passiert. Hat Pixar den "Magic Touch" verloren?

Montag, 10. Juni 2013

Media Monday #102



Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. SchauspielerIn Angelina Jolie überzeugt mich ja sonst meistens, aber seine/ihre Rolle in "Salt" war wirklich mies, denn da war echt nicht viel zu schauspielern und der Film auch reichlich öde.

2. "Angst" ist eine typische One-Man-Show, denn man erinnert sich eigentlich außer an den Psychopathen an niemand sonst, der noch mitspielt.

3. Ich verstehe wirklich nicht, warum Quentin Tarantino in den Himmel gelobt wird, denn alle seine Filme könnte man locker mal um zehn, fünfzehn Minuten kürzen. Und "Death Proof" hätte man gleich ganz bleiben lassen können. 

4. Die überzeugendste/schönste Serien-Romanze hatten Marge und Homer Simpson.

5. Eine schöne Diskussion mit Freunden über einen gerade gesehenen Film lässt tief in die Psyche der Figur blicken.

6. Das Nachfragen von Markus Lanz an Gerard Butler, ob er sich nicht doch ein paar Eiswürfel in die Hose stecken möchte, war so penetrant, dass man wirklich nur mit dem Kopf schütteln kann.

7. Meine zuletzt gelesene Kritik war zu "Wetten Dass...?" auf gmx.de (beim Ausloggen...) und die war nicht vollständig, weil nicht angegeben war, dass die Wetten an sich zwar sehr körperbetont, aber doch sehr gut waren. 

Freitag, 7. Juni 2013

Play Misty for me: Glückwunsch, Mr. Eastwood, Teil 2

Zum Geburtstag von Clint Eastwood, Teil 2: Vom größten Boxoffice-Star zum Kritiker-Liebling

Vom Nebendarsteller zur Action-Ikone, vom größten Boxoffice-Star zum Kritiker-Liebling, vom Oscar-Prämierten Allround-Filmemacher zum... Tja, in welche Richtung wird sich die Karriere von Clint Eastwood (Foto: Dr. Blofeld/Wikipedia) als nächstes entwickeln? Grob kann man diesen, in der Filmgeschichte, einzigartigen Weg in drei Abschnitte einteilen. Grund genug, diesen Blog-Eintrag in drei Teile zu splitten. Wenige Tage nach Eastwoods Geburtstag am 31. Mai, schauen wir uns den Werdegang vom Kassenmagnet zu den ruhigen 80er Jahren an. 

Noch bevor Clint Eastwood (Foto: wikipedia/NASA) 1971 mit "Dirty Harry" den
zweiten Meilenstein seiner Karriere nach "Für eine Handvoll Dollar" - hingelegt hatte, hatte er im gleichen Jahr schon damit begonnen, sein zweites Standbein aufzubauen. Während er mit "Dirty Harry"-Regisseur Don Siegel das bizarre Drama "Betrogen" realisierte, führte Eastwood gleichzeitig Regie bei einer zum Hauptfilm gehörenden Kurz-Doku. Ebenfalls 1971 folgte dann sein erster Spielfilm: "Play Misty for me", reißerisch eingedeutscht zu "Sadistico". Bei dem feinen Psycho-Thriller bekam er vom produzierenden Studio Universal Studio völlige Freiheit. Dies sollte sich auszahlen, denn "Sadistico" war ein erster Achtungserfolg für den damals 41-jährigen Regie-Debütanten. Hier zeigte sich eine weitere Eigenart Eastwoods, mit der er als Regisseur einen guten Ruf erlangen sollte. Dank einer guten Organisation schaffte er es, Zeitrahmen und Budget der Produktion nicht nur einzuhalten, sondern sogar zu unterbieten. Sein zweites Standbein als Regie führender Schauspieler kann auch als Blaupause für nachfolgende Stars gesehen werden. Vorher waren es eher Veteranen wie Laurence Olivier oder Orson Welles, die neben ihrer Darstellerkunst anspruchsvolle Dramen inszenierten. Eastwood war einer der ersten Schauspieler, der es verstand, Kunst und Kommerz ansehnlich zu verpacken. Stars wie George Clooney oder Mel Gibson sollten folgen.

Schauspielerisch lief es in den 70ern wie geschnitten Brot für den Superstar. Seinen Status als Western-Ikone konnte er mit Erfolgen wie dem brutalen "Ein Fremder ohne Namen" oder dem epischen "Der Texaner" untermauern. Als Action-Darsteller stand er unter anderem in "Der Mann, der niemals aufgibt" oder den "Dirty Harry"-Fortsetzungen "Calahan" und "Der Unerbittliche" vor der Kamera. Gleichzeitig versuchte er sich an neuen Wegen. So lieferte er 1973 mit der dramatischen Romanze "Breezy - Begegnung am Vormittag" seine erste Regiearbeit ab, in der er nicht die Hauptrolle spielte. Tatsächlich ist er lediglich in einem Miniauftritt zu sehen. Ein Jahr später stand er mit einem blutjungen Jeff Bridges für den Gangster-Thriller "Die letzten beißen die Hunde" von Michael Cimino vor der Kamera. Die 70er ließ er mit zwei weiteren außergewöhnlichen Erfolgen enden.

Zwar hatte Eastwood in seinen früheren Filmen immer mal Humor gezeigt, so in "Ein Fressen für die Geier" oder "Stoßtrupp Gold". Doch eine reinrassige Komödie fehlte seinem Œuvre noch. Da passte ein skurril klingendes Projekt sehr gut in den Eastwood'schen Film-Kosmos. In "Der Mann  aus San Fernando" verkörperte er 1978 einen Trucker, der sich mit Faustkämpfen über Wasser hält. An seiner Seite agierte der Orang-Utan Clyde, den er bei einer Wette gewonnen hatte. Obwohl seine Berater ihm von dem Projekt abrieten, verdingte er sich - und legte den bis dahin größten finanziellen Erfolg seiner Karriere hin. Ein Jahr später folgte der grimmige Gefängnis-Thriller "Die Flucht von Alcatraz". Dies sollte seine letzte Zusammenarbeit mit Regisseur Don Siegel sein.


In den 80er Jahren legte Eastwood den Grundstein für seine spätere Anerkennung als Künstler. Außerdem zeigt sich hier sein Faible, abwechselnd einen Mainstream- und einen persönlicheren Film zu realisieren. So drehte er 1980 "Bronco Billy", eine märchenhafte Komödie um einen alternden Leiter einer erfolglosen Wildwest-Show. 1982 legte er "Honkytonk Man" nach und offenbarte erneut seine Leidenschaft für Musik. Als von Tuberkulose gezeichneter Country-Sänger zeigte er eine der besten Leistungen seiner Karriere.

Die nächsten Jahre zeigte er sich vor allem wieder in der Rolle als Action-Held, so in dem Spionage-Spektakel "Firefox", in der Buddy-Komödie "City Heat - Der Bulle und der Schnüffler" an der Seite seines Freundes Burt Reynolds oder als harter Ausbilder im Kriegsfilm "Heartbreak Ridge". Auch schlüpfte er noch zweimal in seine Paraderolle als Dirty Harry. "Dirty Harry kommt zurück" gilt als der düsterste und finanziell erfolgreichste der Serie. "Das Todesspiel" war weniger erfolgreich, hat aber mit Jim Carrey und Liam Neeson zwei inzwischen profilierte Schauspieler in frühen Rollen. Außerdem tritt die Rockband Guns'n'Roses mit "Welcome to the Jungle" auf. Einen Western legte er mit "Pale Rider - Der namenlose Reiter" noch vor. Dieser erwies sich als finanziell erfolgreichster Western der 80er Jahre.


Doch die 80er Jahre endeten und die 90er Jahre begannen mit einer Serie von finanziellen und künstlerischen Rückschlägen. Weder die harmlose Action-Komödie "Pink Cadillac" noch der Action-Thriller "Rookie - der Anfänger" konnten an der Kinokasse überzeugen. Auch "Weißer Jäger, schwarzes Herz" erwies sich als Flop. Immerhin konnte der ruhig inszenierte Streifen, der lose auf der Biografie des Regisseurs John Huston basierte, die Kritiker für sich einnehmen. Dennoch: mit einem stattlichen Budget von 24 Millionen Dollar ausgestattet, spielte er gerade einmal 2 Millionen ein. Durch diese Reihe von Misserfolgen schien der Stern des Stars am Sinken zu sein. Doch Clint Eastwood hatte mal wieder einen guten Riecher.

Mehr gibt es in Kürze in Teil 3.
Die Vorgeschichte findet ihr in Teil 1.


Montag, 3. Juni 2013

Media Monday #101



Der "Media Monday" ist ein netter kleiner Zeitvertreib, initiiert von http://medienjournal-blog.de/media-monday. Hierbei gilt es, einen filmbezogenen Lückentext auszufüllen. Ich selbst bin über den Blog http://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.de darüber gestolpert. Kommentare sind erwünscht. :-)

1. Die größte Action-Ikone ist nach meinem Dafürhalten Clint Eastwood, weil er es eigentlich immer geschafft hat, neben Action auch noch eine Geschichte mit individuellen Charakteren zu erzählen. Und ich mit dieser Antwort außerdem noch unverhohlen Werbung für meinen Blog machen kann. ;-) 

2. Laura Linney gefiel mir am besten in dem Episodenfilm "Tatsächlich... Liebe", weil sie dieses verzweifelte Wesen zwischen überfordertem Mädchen und selbstständiger Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs so mitreißend dargestellt hat.

3. Serien, die nur einen Case-of-the-Week haben und keine fortlaufende Handlung sind völlig in Ordnung. Es nervt mich eh, wenn ich auf Teufel komm raus an einer Serie dranbleiben muss und nur, weil ich mal irgendwie eine Folge verpasse, die komplette Serie nicht mehr verstehe.

4. Die liebste Serie meiner Kindheit war "Trio mit vier Fäusten", weil ich die drei Typen mit ihrer Screaming Mimi einfach toll fand.

5. Der Film war fertig, der Theaterleiter und seine Angestellten kamen mit ihrer Zahnbürste, Schlafschlappen und Nachtbuxen zu mir in den Saal - und dann musste ich einfach das Kino verlassen.

6. Ein dynamischer Typ gefällt mir als literarische Figur mitunter am besten, weil alles andere so statisch wirkt.

7. Meine zuletzt gesehener Film war "Men in black 3" und der war überraschend gut, weil ich gar nicht damit gerechnet habe, dass die da so eine richtige Story erzählen, die Effekte wieder klasse waren und ich mit dem Ende so nicht gerechnet habe.

Samstag, 1. Juni 2013

Make my day: Glückwunsch, Mr. Eastwood, Teil 1

Zum Geburtstag von Clint Eastwood, Teil 1: Vom Kleinstdarsteller zur Action-Ikone

Vom Nebendarsteller zur Action-Ikone, vom größten Boxoffice-Star zum Kritiker-Liebling, vom Oscar-Prämierten Allround-Filmemacher zum... Tja, in welche Richtung wird sich die Karriere von Clint Eastwood (Foto: Dr. Blofeld/Wikipedia) als nächstes entwickeln? Grob kann man diesen, in der Filmgeschichte, einzigartigen Weg in drei Abschnitte einteilen. Grund genug, diesen Blog-Eintrag in drei Teile zu splitten. Einen Tag nach Eastwoods Geburtstag, 31. Mai, starten wir bei bescheidenen Anfängen.

Eastwood, 1930 als Cinton Eastwood Jr. geboren, zog zunächst mit seiner Familie, die immer auf der Suche nach Arbeit war, durchs Land. Mit 19 Jahren ging er mehr oder minder freiwillig von der Highschool ab und verdingte sich danach in mehreren Jobs. So arbeitete er unter anderem als Rettungsschwimmer, Caddy und Holzfäller. Mitte der 50er Jahre erhielt er bei den Universal Studios einen Vertrag als Darsteller. Dort trat er, zunächst noch ohne Namensnennung, unter anderem in Kleinst-Rollen in Science-Fiction-Filmen auf, etwa als Laborassistent in "Die Rache des Ungeheuers" oder als Spinnen-Killer in "Tarantula".

Nach mehreren frustrierenden Film-Erlebnissen wurde er schließlich als "Rowdy Yates" in der TV-Serie "Rawhide (Cowboys)" engagiert. Obwohl nie der ganz große Erfolg, waren Quoten und Bezahlung durchaus sehr gut. In einer Drehpause von "Rawhide", die von 1959 bis 1965 ausgestrahlt wurde, nahm er ein Angebot aus Europa an. Ein aufstrebender italienischer Regisseur realisierte einen dreckigen, kleinen Western: "Für eine Handvoll Dollar". Eastwoods reduziertes Schauspiel passt perfekt in diesen zynischen, brutalen Gegenentwurf zu den US-Amerikanischen Helden-Filmen. Oder wie er es ausdrückte: "Ich war es furchtbar müde, den Helden zu spielen, der nett zu allen war. Ich dachte, es wäre an der Zeit, einen Anti-Helden zu verkörpern."

Der "Fremde ohne Namen" wurde zum ersten Markenzeichen Eastwoods. Mit abgetragenem Poncho und glimmendem Zigarillo im Mundwinkel trat er noch in zwei weiteren Filmen der "Dollar-Trilogie" auf. Auf die Fortsetzung "Für ein paar Dollar mehr" folgte das Western-Meisterwerk "Zwei glorreiche Halunken", eine noch dreckigere, noch brutalere Geschichte. In den Folgejahren wird er in weiteren Western-Klassikern wie "Hängt ihn höher" oder "Ein Fressen für die Geier" auftreten und dank Rollen in "Agenten sterben einsam" oder "Stoßtrupp Gold" zum Actionhelden aufsteigen. Bei seiner Rollenauswahl deutet sich in diesen Jahren bereits sein Faible an, zwischen Kommerz und Wagnis zu wandern. Neben den Kassenerfolgen spielt er in dem italienischen Episodenstreifen "Hexen von heute" oder singt im Musical "Westwärts zieht der Wind", so interpretiert er hier als Naturbursche "I talk to the trees".



1968 dann trifft er auf jenen Regisseur, der wie kaum ein anderer - abgesehen natürlich von Sergio Leone - seine Karriere in den kommenden Jahren beeinflussen wird: Don Siegel. Ihre erste Zusammenarbeit ist "Coogans großer Bluff", eine Thriller-Komödie, in der Eastwood einen Polizisten vom Land darstellt, der sich in der Großstadt New York City zurechtfinden muss. Gleichzeitig ist der amüsante Krimi eine Art Blaupause für die Rolle, die ihn endgültig zur Macho-Ikone abzustempeln droht. "Dirty Harry" wird 1971 zum Alptraum der liberal denkenden Hippie-Kultur. Dabei scheinen viele Zuschauer den Charakter des Harry Calahan mit dem Schauspieler Clint Eastwood zu verwechseln. Hier zeigt sich jedoch eine der größten Stärken des Privatmanns Eastwood: er nimmt sich niemals zu ernst.