Dienstag, 26. Februar 2013

Snooker-Star Ronnie O'Sullivan kehrt zur WM zurück

Snooker-WM im April in Sheffield: "The Rocket" ist dabei

Snooker-Fans atmen auf: Wie Snooker-Star Ronnie O'Sullivan am heutigen Dienstag, 26. Februar, auf einer Pressekonferenz mitteilte, wird er bei der Weltmeisterschaft in Sheffield teilnehmen. Nach seinem Triumph im vergangenen Jahr  hatte er angekündigt, sich eine Auszeit zu nehmen. Diese Auszeit schloss unter anderem ein Praktikum auf einem Gehöft in Essex ein. Die groß angelegte Freizeit hatte dazu geführt, dass der vierfache Snooker-Weltmeister aus der Top 16 gefallen ist und sich erst hätte für die WM qualifizieren müssen. Doch als amtierender Weltmeister ist er automatisch gesetzt und spielberechtigt.

Laut BBC fühle er sich wieder frisch und musste erst ein "paar private Dinge wieder ins Lot bringen". Zwar habe er bereits einige Kugeln wieder versenkt, doch "Ich habe noch keine Matches unter Wettbewerbsbedingungen gespielt. Das wird hart ohne Praxis." Es wäre laut Eurosport das erste Mal seit 1947 gewesen, dass der amtierende Weltmeister nicht am Start ist.

Die Snooker-Weltmeisterschaft findet vom 20. April bis zum 6. Mai traditionell im Crucible Theatre in Sheffield statt.

Donnerstag, 21. Februar 2013

"Man ist dann wie im Tunnel"


Der 16-jährige Andreas Becker beim Dirtmaster, dem größten Festival in Europa, auf dem Weg zum sechsten Platz. Foto: www.johannesherden.de
Der 16-jährige Andreas Becker aus dem saarländischen Freisen ist leidenschaftlicher Downhill-Fahrer

"Man steht da oben und genießt den Ausblick, das Startsignal ertönt - und dann geht's los". Was aus dem Mund von Andreas Becker so einfach klingt, stellt sich für einen Downhill-Fahrer als Herausforderung dar. Der 16-jährige Freisener betreibt von klein auf leidenschaftlich gerne diesen Radsport, seit drei Jahren nimmt er an Rennen teil. Und das bereits sehr erfolgreich. So ist er in seinem Verein, den Soulridern aus St. Ingbert, Juniorenvereinsmeister. Auch internationale Erfahrung hat er vorzuweisen. Mehrere Top-20-Platzierungen in europäischen Rennen hat er auf der Haben-Seite. Dabei geht er regelmäßig als einer der fünf besten deutschen Fahrer vom Feld. In der Saison 2012 lag er in der Gesamtwertung auf dem 16. von 59 Plätzen, die es in die Punktewertung geschafft haben. Auch hier war er zweitbester Deutscher.

Andreas Becker.
Foto: privat
Beim Downhill fährt der Radler auf einem Mountainbike eine abgesperrte, ausschließlich bergab führende Strecke runter - natürlich so schnell wie möglich. "60 Kilometer pro Stunde hat man da schnell mal drauf", erzählt Andreas Becker. Über Stock, Stein und viele Wurzeln gilt es dann, Kurven so geschickt und Sprünge so platziert zu setzen wie möglich. "Man ist dann wie im Tunnel", erklärt der Radsportler die Konzentrationsleistung während der Fahrt. Auch wenn es ungefährlichere Sportarten gibt: Seine bislang schwerste Verletzung trug er am Handgelenk davon.

Per Lift auf 2700 Meter

Die Strecke im italienischen Pila hat ihn besonders beeindruckt. Beim dort ausgetragenen Europacup ging es per Lift bis auf 2700 Meter hinauf, Zieleinfahrt war bei etwa 2000 Metern. Die nächste offizielle Downhill-Strecke mit Lift ist bei Lac Blanc in den Vogesen. Die nächste offizielle Strecke ohne Lift ist auf dem Hoxberg bei Körprich. Dort belegte er 2012 beim "Ersten Saarländischen Downhillcup" den ersten Platz. Andreas Becker wünscht sich, dass die Gemeinde Freisen ebenfalls eine Strecke auszeichnen würde. Oft genug würde man beim Training auf den Widerstand von Jägern und Förstern treffen. Große Unterstützung bekommt er vom Arnold-Janssen-Gymnasium, an dem er Schüler ist. Von der Schulleitung wird er schon mal freigestellt, wenn er an einem Rennen teilnimmt. Unterstützung erhält er auch von seiner Familie. "Ich bin meinen Eltern echt dankbar dafür", sagt er.

Neben seinem Hobby ist Andreas Becker auch ehrenamtlich tätig. So leitet er eine Jugendgruppe in Freisen. Außerdem ist er im Geschäftsführenden Vorstand der Gesamtlandesschülervertretung mit Büro im saarländischen Landtag. Als nächstes möchte er mit Freunden einen Videoclip zum Downhill-Fahren produzieren. Das Video soll dann entweder in Freisen oder im Schwarzwald entstehen. Für die körperlichen Anforderungen während der Rennen hält er sich unter anderem im Kraftstudio fit. Wenn das Wetter wieder besser wird, geht er etwa jeden zweiten Tag trainieren.

Sicherheit ist großes Thema

Sicherheit ist übrigens ein großes Thema beim Downhill-Fahren. Ohne komplette Schutzausrüstung, unter anderem mit Helm, Genickschutz und Oberkörperpanzer, finden in der Regel keine Rennen statt. "Auch, wenn man im Ort unterwegs ist und nur zum Bäcker um die Ecke fahren möchte, sollte man auf einen Helm nicht verzichten", sagt er.

Der Verein Soulrider aus St. Ingbert-Reichenbrunn ist einer der größten Downhill-Vereine Deutschlands. 
Weitere Infos: soulrider-ev.de
ixsdownhillcup.com

Sonntag, 17. Februar 2013

Auch Stehen will gelernt sein


Am Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel finden regelmäßig verschiedene Taiji-Kurse statt

Einfaches Stehen ist schwieriger, als man gemeinhin denkt. Dies ist eine Erkenntnis, wenn man an einem der Taiji-Kurse am Arnold-Janssen-Gymnasium (AJG) teilnimmt. Die weiterführende Schule in St. Wendel hat sich im Verlauf der vergangenen Jahre als gefragte Adresse in Sachen Taiji im Saarland etabliert. Dienstags stehen in einer Doppelstunde die Oberstufler in der Turnhalle des Arnold-Janssen-Gymasiums und legen ihre Konzentration in die Übungen. Diese tragen Namen wie „Kranich“, „Das Jadefräulein am Webstuhl“ oder eben „Einfaches Stehen“.

„Manche Schüler genießen die Stille sehr, die durch das Konzentrieren bedingt ist“, sagt Thomas Strube. Der 44-Jährige aus Alsweiler ist Mediator, Physik-, Mathe- und Vertrauenslehrer am AJG und frisch gebackener Vater eines Jungen, benannt nach Juri Gagarin, dem ersten Menschen im All, wie er mit strahlenden Augen erzählt. Außerdem ist er maßgeblich daran mitbeteiligt, dass Taiji am AJG so gut aufgenommen wird. Er selbst praktiziert den chinesischen Kampfsport seit etwa 21 Jahren. „Genau genommen üben wir 'Taijiquan'“, so Strube, „doch der Sport wird auch gerne als 'Taiji' abgekürzt.“

Taiji wird jetzt im dritten Jahr am AJG unterrichtet. Neben den Schülern der 11. und 12. Klasse, die, wie bereits erwähnt, dienstags üben, werden weitere Kurse angeboten. Die fünften Klassen nehmen verpflichtend an den Übungen teil. Dazu fällt einmal in der Woche ein Unterricht aus. An welchem Tag dies geschieht, wird in jedem Schulhalbjahr neu festgelegt. Zu diesem Kurs kommt ein externer Taiji-Lehrer. Thomas Strube leitet neben dem Dienstags-Kurs für die Oberstufe freitags auch eine AG für Lehrer. Kleinere Übungen für den Klassenraum sind ebenfalls möglich. Zurzeit nehmen dies etwa ein Dutzend seiner Kollegen in Anspruch.

Für die 11. und 12. Klassen wird der Dienstags-Kurs als Seminarfach fürs Abitur angeboten. „Das ist eine schöne Abwechslung vom Unterricht“, sagt Hanna Hoffmann, eine der Teilnehmerinnen. Alison Kuhn pflichtet ihr bei: „Ich habe vorher schon von Taiji gehört und fand es gleich faszinierend.“ „Vor Referaten ab und zu eine Übung zu machen, hilft tatsächlich beim Entspannen“, erzählt Marvin Schersche. Für Lehrer Thomas Strube ist es wichtig, nicht nur die praktischen Solo- und Partnerübungen mit den Jugendlichen zu machen. Im Seminarfach Taiji erläutert er während der vier Semester auch medizinische, historische und philosophische Hintergründe.

Angefangen hat alles mit einer Kooperation zwischen dem Kultusministerium und der Völklinger Volkshochschule. Die Anfrage ans Arnold-Janssen-Gymnasium landete dann bei Thomas Strube, der sich das Konzept für die Schule erdachte. Große Unterstützung erfuhr und erfährt er immer noch durch die Schulleitung. Als nächster Schritt ist angedacht, aktiv auf die Eltern der Schüler zuzutreten, um auch diesen Taiji näher zu bringen. Neben viel positivem Feedback hat er auch eine kleine Anekdote zu erzählen, die die Eltern aufhorchen lassen wird. „Ich habe tatsächlich einmal von mehreren Schülern einer 9. Klasse gehört, dass sie nach einem Taiji-Kurs sehr entspannt eine Arbeit mit guten Ergebnissen geschrieben haben“, erzählt er mit einem Augenzwinkern. 

Weitere Infos: www.ajg-wnd.de

Stefan Bohlander

Montag, 11. Februar 2013

Heino rockt nicht, aber macht Spaß


Mit freundlichen Grüßen? Heino, Hymnen und Hackbraten

Wenn Heino (Foto: Sony) „Junge“ von den Ärzten ohne deren typische Ironie anstimmt, meint man, den Hackbraten in Omis Ofen riechen zu können. Wie ein allzu konservatives Bekenntnis zur 50er-Jahre-Nachkriegsbiederkeit kommt diese verstörende Version der Individualismus-Hymne auf seiner CD „Mit freundlichen Grüßen“ (Sony) daher. In die konservative Ecke mit Tendenz nach rechts hat man den Düsseldorfer schon öfter versucht, zu schieben. Schließlich intonierte er auf einem früheren Album bereits alle drei Strophen des "Deutschlandliedes". Dies ist zwar nicht verboten, hinterlässt dennoch einen faden Beigeschmack. Auch sein kürzlich getätigter Verbal-Fauxpas schlägt in die gleiche Kerbe. 

Nun macht sich der Schlagerbarde also daran, zwölf Songs von anerkannten Künstlern seiner Nachfolgegenerationen zu covern. Berufs-Provokateure wie Rammstein oder Oomph!  sollen sich ja laut Bild-Zeitung beschwert haben. Dabei ist sein Werk vor allem eins: recht unterhaltsam. 

„Leuchtturm“ von Nena nervt zwar mit aufgeblasenen Bläser-Klängen. Auf der anderen Seite geht Cluesos „Gewinner“ in der angenehm zurückhaltenden Heino-Variante tatsächlich als Gewinner vom Platz. Schade und etwas ermüdend ist, dass die Arrangements auf Dauer alle recht ähnlich klingen: ein Glockenspiel hier, ein rollendes „Rrrr“ dort. Mehr Spannung hätte es sicherlich auch gebracht, die Kompositionen nicht einfach nachzuspielen. Doch dies ist wohl einem Abkommen mit der GEMA geschuldet. Die Musikverwertungs-Gesellschaft erlaubt es nämlich, Lieder ohne Einverständnis der Komponisten nachzuspielen, wenn die Arrangements gleichbleiben. 

Im Prinzip kann man dem 75-Jährigen zu diesem Album nur gratulieren. Denn nach all der Zeit im Showgeschäft und nach angeblich mehr als 50 Millionen abgesetzter Tonträger markiert "Mit freundlichen Grüßen" sein erstes Nummer-Eins-Album. 


Eine Tracklist mit Hörproben zu allen Liedern gibt es hier

Stefan Bohlander

Sonntag, 10. Februar 2013

Die Welt ist eine Snooker-Kugel


Welsh Open: Die Snooker-Elite trifft sich in Wales

Am morgigen Dienstag, 11. Februar, beginnt die Endrunde in den Snooker Welsh Open. Das Weltranglistenturnier dauert bis kommenden Sonntag, 17. Februar, und wird im Newport Centre im walisischen Newport ausgetragen. Für die Snooker-Elite geht es im Finale um 50.000 Pfund. Der Zweitplatzierte erhält immerhin noch 30.000 Pfund. Insgesamt beträgt das Preisgeld 250.000 Pfund.

Amtierender Champion ist der Chinese Ding Junhui (Foto: Bill da Flute; auf dem Foto ist Ding beim Paul Hunter Classic 2011 zu sehen). Der 25-Jährige konnte sich im vergangenen Jahr mit 9:6 gegen den derzeitigen Weltranglisten-Ersten Mark Selby durchsetzen. Ding Junhui wird morgen auch das erste Live-Match bestreiten. Eurosport überträgt ab 11.30 Uhr MEZ sein Spiel gegen  den Thailänder Dechawat Poomjaeng.


Den kompletten Sendeplan von Eurosport gibt es hier
Weitere Infos zum Turnier gibt es hier.

Freitag, 8. Februar 2013

Biffy Clyro und die Stadien dieser Welt



Neues Album "Opposites" von Biffy Clyro: Die Schotten toben sich aus

Bereits die Vorab-Single „Black Chandelier“ (siehe Video oben) zeigt, wo das sechste Studioalbum des schottischen Indie-Rock-Trios Biffy Clyro hingeht: mit hymnischen Refrains direkt in die Stadien dieser Welt. Mit „Opposites“ (Warner Music) veröffentlichen sie ein Doppelpack, auf dem sie sich knappe 80 Minuten ordentlich austoben. Wie der Name bereits verrät, ist es ein Album der konzeptionellen Gegensätze.

Auf CD 1, "The Sand at the Core of Our Bones" betitelt, herrschen die Themen Verlassen und Verlassen werden vor. Die Songs sind zum großen Teil schnelle, von rockigen Gitarren getragene Mini-Dramen. CD 2 nennt sich "The Land at the End of Our Toes", kommt etwas leichter daher und überrascht mit experimentellen Tönen. So bekommt man mal einen mexikanischen Mariachi-Chor, mal Dudelsäcke zu hören.

Erstaunlich, wie die drei Schotten ihre verkopften und komplexen Liedstrukturen, ihre Rhythmus- und Tempowechsel scheinbar mühelos in radiotaugliche Melodien einbinden können, ohne dabei den eigentlichen Song aus den Augen zu verlieren.

Stefan Bohlander

Sonntag, 3. Februar 2013

Erbarmen, die Briten kommen



Sportliche Engländer erobern Deutschland: Darts- und Snooker-Turnier in Hamburg und Berlin

Zwei Top-Sportarten, die im Vereinigten Königreich (Foto: Wikimedia) enorm populär sind, bringen gerade die deutschen Fans (Foto: Wikimedia) zum Schwärmen. Noch bis zum heutigen Sonntag, 3. Februar, wird in Hamburg der World Cup of Darts ausgetragen. Ebenfalls heute findet im Berliner Tempodrom das Finale der German Masters statt.


Nach spannenden Achtelfinals am Samstagabend stehen in den World Cup of Darts die Viertelfinal-Teilnehmer fest.

Zwischen 14 und 18 Uhr MEZ treten die Mannschaften folgender Länder gegeneinander an:

Belgien (Kim & Ronny Huybrechts) - Kroatien (Robert Marijanovic & Tonci Restovic)

Spanien (Antonio Alcinas & Carlos Rodriguez) - Wales (Mark Webster & Richie Burnett)

England (Phil Taylor & Adrian Lewis) - Japan (Haruki Muramatsu & Sho Katsumi)

Finnland (Jani Haavisto & Jarkko Komula) - Deutschland (Jyhan Artut & Andree Welge)

Ab 20 Uhr MEZ treten dann die Viertelfinal-Sieger im Halbfinal und anschließend im Finale gegeneinander an.

Weitere aktuelle Infos gibt es hier: Offizielle Seite Professional Darts Corporation

Eine Live-Übertragung gibt es hier: www.livepdc.tv

Freitag, 1. Februar 2013

Depeche Mode: Video zu "Heaven" ist online

Es ist soweit: Das neue Video zur Single "Heaven" von Depeche Mode ist jetzt bei tape.tv zu sehen.




"Heaven" ist die Vorab-Single zum 13. Depeche-Mode-Studioalbum "Delta Machine" (Columbia Records). Dieses erscheint am  26. März.

Der Clip wurde von Reisseur und Fotograf Timothy Saccenti gedreht. Der New Yorker ist für die britischen Elektro-Rocker von Depeche Mode kein Unbekannter. Er zeichnete vorher bereits für das bei der Pressekonferenz im vergangenen Oktober in Paris ausgestrahlte Video zu "Angel" verantwortlich.

 

Davor setzte er auch schon Hauptsongschreiber Martin Lee Gore solo in Szene. Im Video zu "Man Made Machine" nämlich, einer Kollaboration von Gore mit dem Projekt Motor.


Ein Interview mit Saccenti gibt es hier.


Das Video zu "Heaven" spielt in einer zerfallenen Kirche, was sehr gut den Text ergänzt: 


Sometimes I slide away
Silently
I slowly lose myself
Over and over

Take comfort in my skin
Endlessly
Surrender to my will
Forever and ever

I dissolve in trust
I will sing with joy
I will end up dust
I’m in heaven

I stand in golden rays
Radiantly
I burn a fire of love
Over and over

Reflecting endless light
Relentlessly
I have embraced the flame
Forever and ever

I will scream The Word [ of God ]
Jump into the void
I will guide the hurt
Up to heaven


Stefan Bohlander